theatercompagnie Tagträumer
Die da
frei nach Christiane Reiff
Regie Veronika Brendel
mit Uta Eckhardt

Sie schließt die Augen und träumt von Audrey, der Kapriziösen, die frühmorgens am Broadway entlangstreift wie eine Katze. Sie taumelt zwischen den Lichtern, saugt ihre Lungen voll und wirft ihr Lachen auf den Asphalt. Sie ist Audrey, der Star, und die Blicke, die sich auf sie heften, sind begehrlich und voller Bewunderung.
    Ein Leben lang nimmt sie sich Zeit, diese Geste auszukosten: DIE DA, die ihr Leben auf der Straße verbringt, die sich auf dem Pflaster heimisch fühlt.
    Sie setzt sich dem Wetter aus, den Männern, den Blicken aus den Augenwinkeln und ertränkt die Kälte, die frostigen Umarmungen, die schneidenden Blicke in Alkohol. Doch die da mit Fingern auf sie zeigten, haben ihre Konturen verloren, sind nur als Schattenriß erkennbar in dem Gemurmel, das ihre Lebensspuren durchmischt mit der Sorge um den Groschen fürs nächste Bier. Die Verachtung schmeckt nicht mehr bitter, und daß sie Anstoß erregt, berührt sie nicht mehr.


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