theatercompagnie
Tagträumer
Höchste
Eisenbahn
Nach Fitzgerald Kusz
Regie Veronika Brendel
mit Uta Eckhardt, Gudrun Schnitzer
Sophie Du sitzt auf meinen Platz.
Marie Ist doch egal, wo ich sitze. Hauptsache, ich sitze auf einem der beiden
reservierten Plätze.
Sophie Steh auf! Du weißt genau, dass ich immer in Fahrtrichtung sitzen
muss.
Marie Du sitzt in Fahrtrichtung!
Sophie Aber wenn der Zug in die andere Richtung fährt.
Marie Merkst du was? Wir fahren.
Sophie Dein Glück, dass ich in Fahrtrichtung sitze.
Der Zuschauer wird zum Zaungast
des Ping-Pong-Spiels von Sophie und Marie. Er spürt die Komik des bizarren
schwesterlichen Spiels und wird unmerklich hineingezogen in das bitterböse
Match, das auf gefühlvolle Momente und kurze Augenblicke von Waffenstillstand
nicht verzichtet. Die Führung liegt mal bei der einen, mal bei der anderen.
Ein brutaler Kampf, in dem die Schwachstellen der anderen rücksichtslos
ausgenutzt und bloßgelegt werden.
Angesiedelt zwischen Loriot und "Wer hat Angst
vor Virginia Woolf?" beschreibt das Stück die alljährliche Bahnfahrt
zweier Schwestern, Sophie und Marie, zu ihrem Feriendomizil am Bodensee.
Marie, die jüngere und pragmatischere, übt
sich im Blick nach vorn. Sie wirkt lebenspraktisch und sieht den Urlaubstagen
mit freudiger Erwartung entgegen. "Höchste Eisenbahn", ihrer
Schwester Sophie eine folgenschwere Entscheidung mitzuteilen.